Gutes Auftreten und Amore: So werden Geschäfte im Land von Pizza und Pasta ein Erfolg

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Hallbergmoos mit dem Munich Airport Business Park zählt mit über 85 Nationen zu den internationalsten Gemeinden Deutschlands – vor allem mit Blick auf die Einwohnerzahl. Die Ländervielfalt zeichnet sich nicht nur zwischen Mitarbeitern und Einwohnern ab, sondern auch im täglichen Business mit Geschäftspartnern. Ob aus einem kleinen Missverständnis im interkulturellen Umgang ein Kniggefehltritt wird, hängt von vielen Faktoren ab. Damit es gar nicht erst so weit kommt, stellt der Blog Destination Hallbergmoos in einer kleinen Serie die wichtigsten Gepflogenheiten im Umgang mit ausländischen Kollegen, Nachbarn und Geschäftspartnern vor. Heute: Bella Italia.

Einen Espresso zum Munterwerden brauchen Sie nicht, wenn Sie mit Italienern Geschäfte machen. Die Südeuropäer handeln von sich aus äußerst expressiv. Wenn Sie nun mit Manieren ausgestattet sind und mit Ihren italienischen Geschäftspartnern auf einem ähnlichen Energielevel freundlich kommunizieren, steht erfolgreichen Geschäften nichts mehr im Weg.

1. Kontaktanbahnung: Langsam warm werden
Wenn Sie innerhalb ihres Unternehmens nach Italien wechseln, sollten Sie sich durch einen Italiener vorstellen lassen, den Sie bereits kennen. Das kann ein Kollege sein oder in einem anderen Zusammenhang ein Nachbar, ein Sportskamerad oder ein Clubmitglied. Es ist immer ratsam, sich von einem Bekannten etwas Positives über den anderen Menschen erzählen zu lassen. So wissen Sie etwas, haben ein Gesprächsthema und bekunden automatisch Interesse an der Person. Falls Sie Geschäftskontakte aufbauen müssen, gilt auch in Italien: Erst langsam warm werden. Mittag- oder Abendessen.

2. Begrüßung und Anrede: Höflichkeit wahren
Auch wenn es durch die engen Gassen hallt wie das Knattern der Vespas: „Ciao“ hat im Geschäftsleben nichts zu suchen. Wer einen Chef, Vorgesetzten oder Geschäftspartner mit „Ciao“ begrüßt, der hat ihn geduzt. Besonders älteren Geschäftspartnern gegenüber sollten Sie extrem höflich sein. Die Begrüßung selbst erfolgt mit kurzem Händedruck und intensivem Blickkontakt. Die korrekte Anrede der Gäste enthält daher die Anredeform (Signor, Signora) sowie die Position (z.B. Presidente, Direttore) oder einen Titel (z. B. Dottore, Dottoressa). Möglich ist auch, bei der Anrede Titel und Namen zu kombinieren. Es gehört sich zudem, einen Anwalt mit „Advocato“ und einen Ingenieur mit „Ingeniere“ anzusprechen.

3. Kommunikation: Sympathie ist das A und O
In Italien macht man nur Geschäfte mit Menschen, die man sympathisch findet. Es ist erfolgsversprechender, einen kommunikativen Mitarbeiter zu schicken, der mit Status ausgestattet ist, als einen fachlich kompetenten Mitarbeiter. Ungezwungene Unterhaltungen kommen schnell in Gang, wenn Sie einige Regeln beachten. Verzichten sollten Sie auf eventuelle Probleme der katholischen Kirche, Plaudereien über den Gardasee und das Thema Mafia. Lieber: Dante und Da Vinci. Beliebt sind Gespräche über Fußball, italienische Filme und Kunst, Literatur, Architektur, Italiens Weine, die Familie – also alles was unter dem Motto „La Dolce Vita“ steht.

4. Geschäftskultur: Die Kunst sich zu arrangieren
Fast jeder Italiener hat ein Netz an Freunden und Bekannten, von denen er Hilfe erhält und denen er hilft. L‘arte di arrangiarsi – die Kunst sich zu arrangieren. Falls Sie in Italien erfolgreich Geschäfte machen wollen, müssen Sie also ihre Beziehungen pflegen. Es muss sich dabei nicht um Bestechung handeln. Oft reichen auch kleine Gefälligkeiten und Gesten wie etwa ein kurzer Plausch bei einem Espresso.

5. Tischkultur: Großzügig sein
Italiener besprechen Geschäftliches gerne beim Mittag- oder Abendessen. Im Restaurant wartet man, bis ein Tisch zugewiesen wird. Spaghetti sollten Sie niemals schneiden und nur mit der Gabel aufdrehen – wofür Italiener meist keinen Löffel verwenden. Das Menü schließt meist mit einem Espresso, der natürlich Caffè heißt. In Italien gilt ebenfalls: Der Gastgeber bezahlt die Rechnung. Sie sollten niemals einem Italiener Ihren Anteil geben, wenn er für Sie bezahlt hat. Falls Sie eingeladen sind, können Sie dennoch die Rechnung bezahlen, indem Sie auf den Kellner zugehen. Wenn Ihr Kollege oder Geschäftspartner sein Portemonnaie zückt, sagen Sie einfach „Già fatto“ – bereits gezahlt. Italiener freuen sich sehr über solche Gesten der Großzügigkeit – weil sie selbst sehr großzügig sind.

6. Dresscode: Fare Bella Figura
Dolce&Gabbana, Versace, Cavalli – Italienische Mode ist der Inbegriff für exklusivste Qualität. Auch im Geschäft gilt es, stets eine gute Figur, eine „bella figura“, zu machen. Italiener sind modebewusst, ihnen macht das Tragen hochwertiger Kleidung Spaß. Daran sollte man sich als Ausländer im Geschäftsleben anpassen. Frauen machen mit einem schicken Kostüm oder Hosenanzug nichts falsch. Ausschlaggebend sind dabei eine gute Passform und die Qualität des Stoffes. Männer sollten gut geschnittene Anzüge tragen und bei Krawatten auf zu kräftige Farben verzichten.

Hintergrundinfos: Italien Business Facts
Nominales Bruttoinlandsprodukt 2017: 2.060 Mrd. USD
Die größten Unternehmen: Assicurazioni Generali, Enel, ENI
Top 3 Handelspartner Export: Frankreich, Deutschland, USA
Top 3 Handelspartner Import: Deutschland, Frankreich, China
Die umsatzstärksten Branchen: Maschinen- und Fahrzeugbau, Textilindustrie, Nahrungsmittelindustrie

Bildmaterial © Unsplash, rawpixel

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