Ob analog oder digital: Die Plattform Recrewt setzt auf Schulklassentouren und KI-basiertes Azubi-Matching um die Ausbildung in Hallbergmoos schmackhaft und sichtbar zu machen.

Ein Jahr erfolgreiche Zusammenarbeit: 59 Bewerbungen durch Azubi-Matching in Hallbergmoos

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Seit gut einem Jahr kooperiert die Gemeinde Hallbergmoos mit Recrewt, einer Matchingplattform für Unternehmen und junge Menschen auf Ausbildungssuche. In der Zwischenzeit hat sich vieles getan: Auf der Website der Gemeinde Hallbergmoos wurde die Recrewt-App in einem Pilotprojekt als Webpage eingebunden und hat bereits 59 Bewerbungen an Hallbergmooser Betriebe vermittelt. Als nächstes planen die Gründerinnen und Gründer von Recrewt die Integration von Videos, um den jobsuchenden Jugendlichen die Arbeit besser vermitteln zu können.

Zwischenbilanz: Drei Schulen, 338 Schüler und 59 Bewerbungen

Seit einem Jahr können sich Schüler aus Hallbergmoos via App und Online-Plattform von Recrewt spielerisch an ihren Traumberuf in Hallbergmoos herantasten. Das Tool kommt bei Jugendlichen, Betrieben und Schulen gleichermaßen gut an, wie die Zahlen zeigen: bislang haben 338 Schüler der Mittelschule Hallbergmoos, Wirtschaftsschule Freising und Mädchenrealschule Erding am Azubi-Matching teilgenommen. Das Ergebnis: 59 Bewerbungen bei Hallbergmooser Unternehmen. Der Wirtschaftsförderer der Gemeinde Hallbergmoos, Alexander Mademann, zeigt sich erfreut, sieht aber noch großes Potenzial bei den Unternehmen: „In Zeiten des Fachkräftemangels ist wichtig, die Schüler frühzeitig über lokale Ausbildungsberufe und Betriebe in Hallbergmoos zu informieren. Das rege Interesse der Schüler an den Unternehmen zeigt, dass das durch die Kooperation mit Recrewt gut gelingt. Unser Ziel ist es, die Berufsvielfalt von Hallbergmoos sichtbar zu machen sowie die Fachkräfte von morgen hier auszubilden und zu halten.“

Die Recrewt-App begleitet die Jugendlichen von der Profilerstellung über die Jobsuche bis hin zur Bewerbung spielerisch durch den gesamten Prozess.

Pädagogik, harte Arbeit, technisches Know-how und zielgruppengerechte Werbung

Hinter dem Erfolg von Recrewt in Hallbergmoos steckt viel Pädagogik, Arbeit und technisches Know-how: Die spielerisch gestaltete, KI-basierte App wird stets weiterentwickelt und den Schülern durch Klassenzimmerbesuche vorgestellt. Auf diese Weise sollen die Jugendlichen lernen, die technischen und beruflichen Möglichkeiten vor Ort zu nutzen. Bianca Kujath, Diplom-Sozialpädagogin und Co-Gründerin von Recrewt: „Die Schultouren sind viel Networking-Arbeit und die Grundlage für die Nutzung von Recrewt. Hier erreichen wir die Schüler am besten. Doch auch die Eltern sind wichtig für uns, da sie erheblichen Einfluss auf die Berufsorientierung haben. Um die Hürden für diese Zielgruppe ebenfalls zu senken und ihnen das Tool zugänglich zu machen, informieren wir sie mit Plakaten, die QR-Codes beinhalten.“

Eltern haben einen großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder. Die Recrewt-Gründerinnen und -Gründer setzen daher auf zielgruppengerechte Werbung.

Eine App, die sich weiterentwickelt

Ebenso wie bei Werbung ist es Recrewt ein Anliegen, die App zielgruppengerecht zu gestalten. Die visuell einfach und spielerisch gestaltete App wird ergänzt durch ein Himbeer-Emoji, das Fragen erläutert und durch gesamten Prozess vom Erstellen des Profils bis hin zur Bewerbung geleitet. Laut Recrewt soll die App in nächster Zeit einige Updates erhalten. Grundlage für diese Veränderungen sind die Erfahrungen, die das Recrewt-Team aus den Klassenzimmerbesuchen mitnimmt. Bianca Kujath: „Durch den ständigen Austausch mit den Schülern wissen wir, wo sich die Knackpunkte befinden, an denen der Prozess schwierig wird. Zudem setzen wir künftig vermehrt auf audiovisuelle Inhalte. Die Jobbeschreibungen sind oft sperrig und wenig verständlich. Das wollen wir durch kurze Videos ändern.“

Best-Practice: zwei neue Azubis für das Mövenpick Hotel München Airport

Den Erfolg des Tools belegen Best-Practice-Beispiele, wie das des Mövenpick Hotels München Airport im Munich Airport Business Park: Bereits zwei Auszubildende innerhalb des ersten Jahres wurden über Recrewt vermittelt. Lisa-Marie-Schöneich, HR-und Trainings Manager des Mövenpick Hotel München Airport, zeigt sich besonders erfreut darüber: „Nicht nur wir, sondern auch unsere neuen Azubis haben sehr von Recrewt profitiert. Sie kamen über das Tool als Praktikanten zu uns und hatten damit die Möglichkeit, noch vor der Ausbildung in alle Bereiche der Hotelarbeit hineinzuschnuppern. Durch diesen Türöffner haben wir zwei auszubildende Hotelfachangestellte gewonnen, die uns hoffentlich langfristig erhalten bleiben.“

Weitere Pilotprojekte in Hallbergmoos

In der Zwischenzeit freut sich die Gemeinde Hallbergmoos über weitere Pilotprojekte mit Recrewt. So wurde das Matching-Tool auf einer Website eingebunden. Interessenten erreichen diese direkt über die Website der Gemeinde Hallbergmoos. Das soll jedoch nicht der einzige Testballon bleiben. In Absprache mit Recrewt wurden duale Studiengänge in das Tool integriert. Mit Blick auf neue Branchen, wie etwa die Biotechnologie, möchten die Gemeinde Hallbergmoos künftig zudem allgemeine Studiengänge und Alumni integrieren.

Erwartungsmanagement bei Schülern und Betrieben

Während die Gemeinde Hallbergmoos also langfristig denkt, wünscht sich das Bianca Kujath ebenso von den Betrieben: „Bei den Schultouren sind die Schüler oft noch zwei Jahre von einer Bewerbung für einen Azubiplatz entfernt. Doch Unternehmen, die die Jugendlichen frühzeitig abholen, sind bei ihnen präsent, wenn es darauf ankommt. Der Effekt stellt sich also ein bisschen später ein, die Investition zahlt sich aber definitiv aus.“ Der Wandel des Arbeitsmarkts macht sich an anderer Stelle bemerkbar. Laut aktuellen Statistiken des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) werden 29,5 Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig aufgelöst. Ein Problem, das laut Kujath durch die Ausräumung von Missverständnissen behoben werden kann: „Unternehmen und Jugendliche müssen einen kräftigen Schritt aufeinander zugehen. Die Betriebe müssen verstehen, dass es wichtig ist, bei Schülern sichtbar zu sein, die erst in zwei Jahren eine Ausbildung beginnen. Auf der anderen Seite müssen die Jugendlichen bereit sein, Aufgaben zu übernehmen, die sie nicht so gern machen. Lehrjahre sind schließlich keine Herrenjahre.“ Recrewt spricht an den Schulen deswegen mit Schülern, die sich bereits für bestimmte Berufe entschieden haben, um sie mental auf das Berufsleben vorzubereiten.

Mehr Informationen zu Themen rund um Hallbergmooser Unternehmen erhalten Sie im Menü Business.

Bildmaterial (c) RECREWT GmbH

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