Ob Liebesbedürftige, Jobbedürftige oder fachkraftbedürftige Unternehmen: Das World Wide Web kann oft zum Glück verhelfen – vorausgesetzt es wird richtig genutzt. Diese Idee steckt hinter der Azubi-Matching-App RECREWT. Im Gegensatz zu Matching-Apps für Erwachsene ist sie ganz für Jugendliche konzipiert. Diese sollen sich nicht zum Traum-Date, sondern zum Traum-Ausbildungsplatz in Hallbergmoos swipen. Mit dem KI-basierten Tool wollen die Gründer um die Schwestern Bianca Kujath und Verena Sedlmeier sowie die Brüder Phillip und Fabian Bachfischer Jugendliche und Unternehmen zum gemeinsamen Glück führen. Die Gemeinde Hallbergmoos kooperiert nun mit RECREWT. Das erklärte Ziel: dem Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken und die Vielfalt der Ausbildungsplätze in Hallbergmoos sichtbar machen.
Schnell, effizient, spielerisch: Auf diese Aspekte setzt die Gemeinde Hallbergmoos in der Zusammenarbeit mit RECREWT. Die Plattform soll langfristig dabei helfen, Ausbildungssuchende und Arbeitgeber in Hallbergmoos zusammenzuführen. Ein wesentlicher Vorteil der App: Auch kleinere und mittlere Betriebe erhalten dieselben Chancen auf neue Bewerber wie große Unternehmen. „Auf gängigen Job-Suchportalen finden Schüler meist nur Ausbildungsberufe und Firmen, die sie kennen. Die Vielfalt der Hallbergmooser Unternehmen bleibt auf der Strecke. Mit RECREWT haben wir einen Partner gefunden, der diese sichtbar macht und den Schülern aus Hallbergmoos und Umgebung spielerisch zum Ausbildungsplatz in Hallbergmoos verhilft“, freut sich Alexander Mademann, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Hallbergmoos, über die neue Kooperation.

Bewerben – aber wie?
Die Suche nach Ausbildungsplätzen kann für Jugendliche oft frustrierend sein. Vor allem, wenn sie der Fülle an Plattformen, Firmen und Berufen im Internet ausgesetzt sind. Der Anspruch von RECREWT geht daher über die bloße Vermittlung von Jobs hinaus. Die Stellensuche soll Spaß machen. „Der Gedanke, sich ohne Erfahrung dem Such- und Bewerbungsprozess zu widmen, ist für viele junge Menschen so überfordernd, dass sie dann entweder prokrastinieren oder auf Jobs und Unternehmen zurückgreifen, die sie kennen. Wir stellen den ganzen Prozess auf den Kopf. Das Ziel von RECREWT ist, eine positive Erfahrung zu schaffen und Jugendlichen einen zielgerichteten, reizreduzierten und vereinfachten Zugang zur Berufswelt zu ermöglichen. Wir holen sie dort ab, wo sie bis jetzt allein gelassen wurden“, erklärt Sozialpädagogin und Mitgründerin Bianca Kujath.
Gamification und pädagogisches Konzept statt 0815-Bewerbungsverfahren
Mit dem Ziel die Reizüberflutung bei der Ausbildungsplatzsuche zu minimieren und den Prozess so ansprechend wie möglich zu gestalten, war die Idee für RECREWT geboren. Das pädagogische Konzept der App setzt auf Gamification: Wenig Text, bunte Farben, ein Verfahren, das einem Spiel gleicht und ein sprechendes Himbeer-Emoji geleiten die Schüler durch den gesamten Prozess von der Profilerstellung über das Matching bis hin zur Bewerbung. Zwei wesentliche Besonderheiten: Ein Express-Bewerbungsverfahren, das ohne Lebenslauf auskommt und eine Matching-Analyse vereinfachen den Vorgang für Bewerber und Unternehmen. Kujath: „Viele Firmen verlangen nach wie vor Lebensläufe von Schülern. In jungem Alter hat man aber noch nicht so viel erreicht. Diese Feststellung wirkt oft entmutigend. Durch das Matching setzen wir stattdessen auf Soft Skills. Wir fragen die Schüler, welche Themen sie interessieren, wo ihre Talente liegen und mit welchen Bereichen sie bereits Berührungspunkte hatten. Das steigert die Motivation und das Selbstvertrauen.“ Bei einer Bewerbung erhalten Unternehmen dann eine Matching-Analyse, die die beantworteten Fragen und das Profil des Bewerbers auswertet. Kujath: „So können Firmen schnell sehen, warum der Bewerber zu ihnen passt.“


Eine Künstliche Intelligenz (KI) macht den Ausbildungsplatz in Hallbergmoos sichtbar
RECREWT setzt für die App auf eine Künstliche Intelligenz (KI). Fortlaufend lernt diese aus aktuellen Studien, Mustern und dem Nutzerverhalten. Schüler aus Hallbergmoos und Umlandgemeinden müssen dann nur noch den Suchradius einstellen. Anschließend erhalten sie Vorschläge von der KI für einen Ausbildungsplatz in Hallbergmoos. „Wie bei Tinder können die Schüler vorgeschlagene Ausbildungsplätze nach rechts oder links wischen“, erläutert Fabian Bachfischer, Mitgründer und CIO von RECREWT. Einen entscheidenden Unterschied zu Dating-Plattformen gibt es jedoch: „Die Vorschläge basieren zwar auf Präferenzen und Swipeverhalten der jungen Nutzer. Aber wir streben keine 100-prozentige Trefferquote an. Das Ziel von RECREWT ist es, den Jugendlichen die Augen für Ausbildungsberufe zu öffnen, die sie nicht auf dem Schirm haben, die aber gut zu ihnen passen könnten“.
Denn viele Jugendliche sind sich nur über einen Bruchteil der stark diversifizierten Ausbildungslandschaft bewusst. Mit Hilfe von RECREWT soll diese Diskrepanz nun zumindest für die Gemeinde Hallbergmoos geschlossen werden. „Die App ist die richtige Plattform, um das vielseitige und umfangreiche Angebot an Ausbildungsplätzen in Hallbergmoos sichtbar zu machen. Hier sind über 265 Unternehmen und rund 1.500 Betriebe angesiedelt“, erklärt Mademann. Der Wirtschaftsförderer der Gemeinde hat allen Grund zur Freude, besonders mit Blick in die Zukunft: „In den vergangenen zwei Jahren ist ein Life Science-Cluster im Munich Airport Business Park entstanden. Und mit der Surfwelle, dem Photovoltaikpark und einigen weiteren Großprojekten wird Hallbergmoos weitere zukunftsweisende Firmen und Branchen anziehen. Die Kooperation mit RECREWT ist der richtige Schritt, um Fachkräfte in Hallbergmoos auszubilden und langfristig zu halten.“ Für die Gemeinde handelt es sich um einen Startschuss. „In einem zweiten Schritt möchten wir Studenten und Hochschulabsolventen in die App einbinden, um das gesamte Spektrum an Fachkräften abzudecken. Hier sind wir mit RECREWT bereits im Austausch“, erklärt Mademann.
Ein Matching-Pool und Schultouren für den Ausbildungsplatz in Hallbergmoos
Für Hallbergmooser Unternehmen soll es schon bald einen Matching-Pool geben. Für diese heißt es dann: ein Profil auf der Unternehmensplattform von RECREWT erstellen, Stellenanzeige hochladen und den Rest übernimmt die Matching-Analyse. Ab September plant RECREWT zudem eine Schultour. Diese soll Unternehmen ermöglichen, Ausbildungsangebote in Abschlussklassen und Vorabschlussklassen weiterführender Schulen in Hallbergmoos und Umlandgemeinden sichtbar zu machen. Sozusagen eine Win-Win-Win-Situation: die Schüler erfahren durch das RECREWT-Team vor Ort von der beruflichen Diversität bei der Ausbildungssuche, die Betriebe haben die Chance ohne zusätzlichen Aufwand auf sich aufmerksam zu machen und die Lehrer haben einen Partner, der sie bei der Berufsorientierung für ihre Schüler unterstützt. Laut Kujath sind die Lehrkräfte oft dankbar für das Angebot: „Die individuelle Berufsberatung in Klassen mit einer Größe von 20 und mehr ist oft sehr zeitintensiv und nahezu unmöglich“. Sie weist auch darauf hin, dass die meisten Schüler einen Ausbildungsplatz nahe dem Elternhaus suchen: „Ausziehen kommt für junge Menschen oft nicht infrage. Wir öffnen ihnen die Augen für die regionale Ausbildungsvielfalt in Hallbergmoos.“
Ergänzt wird das Angebot von RECREWT durch Begleitungen von Berufsmessen: Mit einem Live-Messe-Matching helfen sie den Schülern vor Ort bei der Orientierung. Kujath erklärt: „Auch bei Messen suchen die Schüler oft nur die Stände von Unternehmen auf, die sie bereits kennen. Manche Ausbildungsberufe und Firmen fallen ganz unter den Tisch. Das ändern wir.“

Sie arbeiten für ein Hallbergmooser Unternehmen und möchten gern von den Möglichkeiten des neuen Azubi-Matchings profitieren? Auf folgender Website können Sie das Angebot von RECREWT in Anspruch nehmen: https://recrewt.de/schultour-hallbergmoos/.
Mehr Informationen zu Themen rund um Hallbergmooser Unternehmen erhalten Sie im Menü Business.
Bildmaterial (c) RECREWT GmbH