„Unser wichtigstes Gut sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“: So hat der Softwareriese SAP die Herausforderungen der Corona-Krise gemeistert

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Bereits seit 1994 verfügt der weltweit drittgrößte Softwarekonzern SAP auch in Hallbergmoos über einen Unternehmenssitz, an dem rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Beratung, im Vertrieb und in der Entwicklung tätig sind. Mit Herausforderungen, wie sie die Jahre 2020 und 2021 bereitgehalten haben, war man allerdings auch hier noch nicht konfrontiert. Während auf der einen Seite die Kunden für ein vollkommen neues Ausmaß in Sachen Distanzarbeit fitgemacht werden mussten, galt es auf der anderen Seite vor allem, das Wohl der eigenen Mitarbeiter nicht aus dem Blick zu verlieren. Darüber hinaus war SAP auch an zahlreichen Entwicklungen rund um Impfstoff-Lieferketten, Corona-Reisezertifikate und medizinische Bedarfsprognosen beteiligt. Wir haben mit Rosemary Ismalou, als Kommunikationsexpertin seit vielen Jahren SAP-Standortvertreterin für München, vor allem über den Schutz der Mitarbeiter in einer außergewöhnlichen Situation gesprochen. Und mit ihr einen kurzen Blick in die Zukunft gewagt.

Rosemary Ismalou, Kommunikationsexpertin und SAP-Standortvertreterin für München

Frau Ismalou: Bevor wir zu den Herausforderungen der vergangenen rund 15 Monate kommen: Was macht den Standort Hallbergmoos seit über 25 Jahren so wertvoll für SAP?

Rosemary Ismalou: Die Entscheidung für eine Geschäftsstelle in Hallbergmoos fiel vor allem wegen der verkehrsgünstigen Lage zum Flughafen sowie zur A9 und A92. Dies ist vor allem wichtig für unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vertrieb und in der Beratung, die erhöhte Reisebedarf haben. Die günstige Standortlage ermöglicht auch eine bessere Anreise unserer Kunden zu Veranstaltungen und Meetings vor Ort. Neben diesen infrastrukturellen Gesichtspunkten zeichnet den Standort zudem die hervorragende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hallbergmoos sowie der Wirtschaftsförderung aus. Es findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Unternehmen und der Gemeinde über den Wirtschaftsbeirat statt und man wird immer über aktuelle Themen informiert. Auch Anliegen können jederzeit adressiert werden, die Betreuung seitens der Wirtschaftsförderung ist vorbildlich.

Trotzdem muss das vergangene Jahr auch für einen der weltweit größten Anbieter von Unternehmenssoftware in der Cloud besonders herausfordernd gewesen sein. Wie haben Sie als Unternehmen die Umwälzungen erlebt?

Rosemary Ismalou: Das vergangene Jahr war für SAP wie für alle Unternehmen weltweit definitiv herausfordernd und zu Beginn geprägt von viel Unsicherheit sowohl bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch bei unseren Kunden. Für SAP war es wichtig von Anfang an klare Vorgaben und Empfehlungen an die Belegschaft herauszugeben. Wir haben dies erreicht durch ein eindeutiges Commitment des Vorstands hinsichtlich Arbeitsplatzsicherheit, die Bündelung interdisziplinärer Kompetenz durch eine eigene Pandemic Task Force und eine tägliche globale Lageanalyse unseres Health Teams. Wir haben eine unglaubliche Solidarität und Hilfsbereitschaft unter den Kolleginnen und Kollegen erfahren. An erster Stelle stand für uns die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien. Da Heimarbeit bei SAP schon seit langem möglich ist, konnten wir hier schnell reagieren und fast zu 100 Prozent auf Homeoffice umschwenken.

SAP Hallbergmoos, Empfangsbereich
Schnelltestzentrum direkt am Empfangsbereich: Hier können sich SAP Mitarbeiter:innen zwei mal wöchentlich testen lassen

Mit welchen Herausforderungen waren Sie kundenseitig konfrontiert, seit die pandemische Entwicklung die Mitarbeiter so vieler Unternehmen in die Homeoffices verbannt hat?

Rosemary Ismalou: Ein wichtiger Aspekt war für uns gleich zu Beginn der Pandemie unseren Kunden zu versichern, dass wir Notfallpläne zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs erarbeitet hatten, um sowohl unsere eigenen Geschäftsprozesse als auch die unserer Kunden abzusichern und die Auswirkungen auf unsere Services so gering wie möglich zu halten. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind vor Ort bei Kunden, um deren Projekte bei der Software-Implementierung zu unterstützen. Wir haben hier schnell auf eine komplette Remote-Betreuung umstellen können um die gesundheitliche Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen sowie unserer Kunden zu gewährleisten. Außerdem hat SAP ihren Kunden eine umfassende Palette an Essential Business Services bereitgestellt, um beim Risikomanagement und der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs während der Pandemie zu unterstützen.

Während des Krisenjahres ist SAP schon früh eigene und innovative Wege gegangen. Gerade auch in Bezug auf die eigenen Angestellten. Beispielsweise haben Sie Ihren Mitarbeitern einen Coronabonus von weltweit 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Rosemary Ismalou: SAP ist ein IT-Konzern, unser wichtigstes Gut sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dementsprechend wichtig ist es für uns, sie in einer so unsicheren Zeit zu unterstützen und unsere Anerkennung für ihre Leistung auszudrücken. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich sehr engagiert, nicht nur für unsere Kunden, sondern auch für soziale Projekte. Um sie aktiv am Erfolg von SAP teilhaben zu lassen, wurde der Bonus über ein aktienbasiertes Programm verteilt.

Welche Themen im Kontext von Corona und Mitarbeiterschutz ist SAP noch angegangen? Insbesondere auch hier am Standort Hallbergmoos?

Rosemary Ismalou: SAP hat allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeboten von zu Hause zu arbeiten. Wer aus bestimmten Gründen weiterhin im Büro arbeiten will, kann dies weiterhin tun, denn wir haben alle Standorte mit ausführlichen Hygienekonzepten ausgerüstet. Wie an allen anderen Geschäftsstellen wurden auch in Hallbergmoos entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingeführt wie tägliche Desinfektion der Türklinken und Geländer, Trennscheiben für den Empfang, Maximalbelegung von Büro- und Meetingräumen und vieles mehr. Außerdem gibt es zweimal pro Woche die Möglichkeit, sich vor Ort über einen Antigentest testen zu lassen. Zudem ist ein Impfangebot über Betriebsärzte für alle Münchner SAP-Angestellte auch für Hallbergmoos vorgesehen sobald der Vorrat an Impfstoff es zulässt. Es war SAP von Anfang an wichtig, dass neben Angeboten für die physische Gesundheit auch Programme für die mentale Gesundheit zur Verfügung standen. Wir hatten bereits vor der Pandemie ein breites Angebot an Kursen wie Achtsamkeit, Resilienz, Stress Management, das noch mehr ausgebaut wurde. Ein wichtiges Zeichen hat der SAP Vorstand gesetzt, in dem er weltweit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am 27.04.2021 einen freien Tag geschenkt hat, den sogenannten „Mental Health Day“. Ein Tag, an dem sich alle SAPler/-innen auf ihr eigenes Wohl fokussieren sollten.

Impfzentrum in der SAP Kantine: Hier werden Mitarbeiter:innen geimpft

Wann geht es Ihrer Einschätzung nach wieder zurück in die Offices? Und zu welchen veränderten Bedingungen?

Rosemary Ismalou: Wir haben keinen Druck so schnell wie möglich wieder an die Standorte zurückzukehren, da wir von Anfang an gut mit Vertrauensarbeitszeit und Homeoffice aufgestellt waren. Natürlich freuen sich viele Kolleginnen und Kollegen, wenn sie wieder in die Büros zurückkehren können und physische Team-Meetings und Veranstaltungen wieder möglich sind. Wir halten uns hier klar an die Vorgaben der Bundesregierung. Wenn Lockerungen in Betrieben vorgesehen sind, werden wir diese prüfen und umsetzen. Wir werden sicherlich noch lange die AHA-Regeln sowie die Maskenpflicht einhalten müssen.

Wie wird sich die (Arbeits-)Welt insgesamt und mit ihr SAP in naher (postpandemischer) Zukunft verändern? Was nehmen Sie als Unternehmen mit aus dieser Zeit?

Rosemary Ismalou: Die Pandemie hat gezeigt, dass Unternehmen den Schritt in die Digitale Transformation gehen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Entscheidend ist eine schnelle Reaktion auf sich ändernde Marktbedingungen. Innovation wird immer wichtiger. Die strategische Ausrichtung eines Unternehmens muss den digitalen Wandel und die wichtigsten Top-Tech Trends berücksichtigen. Außerdem hat SAP erkannt, dass man der eigenen Belegschaft ein integratives Arbeitsumfeld bieten muss, in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zu Hause, im Büro oder mobil arbeiten können, um bestmöglich zu leben, arbeiten und zum Erfolg unserer Kunden beizutragen.

Frau Ismalou, wir danken für dieses Gespräch.

Bildmaterial: © SAP Deutschland sowie Gemeinde Hallbergmoos, Fotograf: Manfred Zentsch

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