2013 wurde die Imkerei Willing gegründet und kümmert sich heute um insgesamt etwa 1,5 Millionen Bienen in 26 Völkern. Zweimal jährlich erntet Bruno Willing den Blütenhonig. Der Ertrag: Durchschnittlich 15 Kilo pro Volk. Erhältlich ist die Hallbergmooser Leckerei beim Imker selbst, im Mövenpick Hotel, bei der Bäckerei Schröppel, auf den Wochenmärkten in Thalkirchen und Unterschleißheim, am Stand der Goldacher Familie Lackermeier sowie am Hallbergmooser Weihnachtsmarkt. Privatpersonen können außerdem selbst eine Bienenpatenschaft übernehmen oder diese verschenken und damit einen nachhaltigen Beitrag für die Honigbiene und unsere Umwelt leisten. Belohnt werden die Bienenpaten für ihren Einsatz mit drei Honiggläsern pro Jahr, einer Urkunde, einem monatlichen Update zu den Bienen sowie der Gelegenheit selbst aktiv mitzuimkern. Auch immer mehr Hallbergmooser Unternehmen mieten Bienenvölker und lassen diese auf ihrem Betriebsgelände aufstellen. Die Bienen werden dort von Bruno Willing beimkert – gerne gemeinsam mit interessierten Mitarbeitern der jeweiligen Unternehmen. Alternativ besteht für Privatpersonen oder Unternehmen die Möglichkeit ein Bienenvolk zu mieten, das sich auf dem Bienenstand der Imkerei befindet. In den sechs Jahren als Imker hat Bruno Willing viel über die Tiere gelernt und im Interview die wichtigsten Fragen rund um die Biene beantwortet.
Was sind die wichtigsten Grundregeln im Umgang mit Bienen?
Bruno Willing: Es ist wichtig Ruhe zu bewahren und dunkle Kleidung zu vermeiden, denn dunkel ist der Bär, der den Honig aus dem Stock raubt. Das haben die Bienen wohl über die Zeit gelernt. Außerdem mögen Bienen reflektierende Objekte wie Brillen gar nicht und wenn sie gequetscht werden, dann stechen sie auch schon einmal zu.
Wie oft müssen Sie nach den Bienen sehen?
Bruno Willing: Von Mitte April bis Ende Juli bin ich etwa einmal die Woche bei den Bienen, danach wird es weniger.
Was schätzen Sie, wie es den Bienen im Allgemeinen geht?
Bruno Willing: Tendenz ist grundsätzlich, dass es immer mehr Imker mit wenigen Völkern, aber insgesamt immer weniger Bienenvölker gibt. Heute haben wir deswegen einen wesentlich geringeren Bestand als noch vor 10 Jahren. Wenn dann so ein Bienenschwarm abgeht, d. h. den Stock verlässt, ist dieser wieder einzufangen, denn seit Einschleppung der Varroamilbe haben Bienenvölker ohne die Betreuung durch einen Imker keine Chance, dauerhaft zu überleben. Innerhalb des Bienenvolkes würde die Milbenpopulation zu stark ansteigen. Wenn dann noch einzelne Landwirte und auch Privatleute dazukommen, die Spritzmittel verwenden, dann schädigt das die Bienen natürlich zusätzlich. Hier in der Ortschaft haben wir da aber Glück. Viele Gärten, viele Obstbäume und verschiedenste Pflanzen – in Hallbergmoos sind die Bedingungen für die Bienen spitzenmäßig. Woanders sieht es da schon wesentlich schlechter aus.
Was hat sich durch das Volksbegehren verändert?
Bruno Willing: Naja, ich denke, viele Leute sind dadurch sensibler für das Thema geworden. Nun müssen sie auch entsprechend handeln. Dafür kann man eigentlich nicht genug Werbung machen.
Was kann jeder Einzelne für die Biene tun?
Bruno Willing: Sich einfach einmal selbst fragen: Was habe ich eigentlich anpflanzt? Sei es nur Thymian, der schön blüht und auch noch gut schmeckt. Der eigene Garten muss außerdem nicht immer gemäht sein. Das tut nicht nur Bienen, sondern auch anderen Insekten gut.
Den YouTube-Channel der Imkerei Willing findet Ihr unter folgender Adresse: https://www.youtube.com/channel/UCaIKYjsQvnej8UQj1ANvuqA
Bildmaterial © Gemeinde Hallbergmoos