Selbstreflexion und Empathie: Die wichtigsten Hilfsmittel im Büroalltag

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Im Gegensatz zum früher üblichen Einzelbüro, in dem Angestellte umgeben von Familienfotos und Topfpflanzen abseits der anderen Kollegen ihre Ruhe hatten, spielt sich das Arbeitsleben immer öfter im Großraumbüro ab, um Teamarbeit und Kommunikation zu fördern. Das verändert nicht nur den Büroalltag, sondern auch den Umgang untereinander. Jürgen Rixgens ist einer der meist gebuchten Rhetorik-Profis weltweit. In der dreiteiligen Serie aus einem Gespräch in Hallbergmoos gibt er Tipps für eine stimmigere Kommunikation. In diesem dritten Teil erklärt er, wie die Zusammenarbeit auf engem Raum dennoch gelingt und die Arbeitsatmosphäre entspannt bleibt.

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Teamarbeit ist heute ein wichtiger Softskill in der Arbeitswelt, der von jedem vorausgesetzt wird. Doch wie klappt‘s in der Büromannschaft in Zeiten von E-Mail-Flut, Globalisierung und zunehmender Komplexität?

Jürgen Rixgens: Ein wertschätzender Umgang untereinander ist das A und O. Wenn Menschen jedoch aufgebracht sind, verhalten sie sich häufig nicht zielführend, sondern emotional. Bei Auseinandersetzungen sollten sie jedoch auf Distanz gehen und beobachten: Wie reagieren Kollegen auf meinen Standpunkt und wie reagiere ich auf ihren? Sich selbst den Spiegel vorzuhalten, kann helfen, Verhaltensmuster in kritischen Kommunikationssituationen zu verändern.

Wie bleibe ich gelassen, wenn mir das Verhalten eines Kollegen nicht gefällt?

Jürgen Rixgens: Die Würde eines Menschen ist unantastbar, deswegen sollte stets zwischen Person und Verhalten unterschieden werden. Es hilft, die gedankliche Bewertung zu ändern. Das Verhalten mag missfallen, der Mensch an sich ist jedoch okay. Diese Akzeptanz verschafft nicht nur innerliche Ruhe, sie erleichtert den Umgang mit schwierigen Kollegen. Menschen nehmen häufig überstürzt irrationale Muss-Annahmen an, wie zum Beispiel: „Der Kollege muss meinen Erwartungen entsprechen.“ Solche Annahmen sollte man verneinen: „Sein schwieriges Verhalten ist auszuhalten.“

Wie kann ich die Kommunikation zwischen mir und meinen Kollegen allgemein verbessern?

Jürgen Rixgens: Das wichtigste ist gutes Zuhören. Häufig hören Menschen nämlich nicht zu, um den anderen zu verstehen, sondern denken schon beim Zuhören daran, was sie dem Gegenüber antworten wollen. Wenn Sie sich gedanklich dem Gesprächspartner widmen, verbessern Sie nicht nur die Kommunikation, sondern längerfristig die Beziehung zu den Kollegen. Das Sender-Empfänger-Modell spielt hier eine große Rolle. Oft kommt die Nachricht nicht so an, wie beabsichtigt. Es gibt vier Typen von Botschaften in einer Aussage: Sachinformation, Absicht des Sprechers, Hinweis auf die Beziehung und Appell. Indem alle vier Töne beachtet und unterschieden werden, können Missverständnisse verhindert und eine angenehmere Atmosphäre geschaffen werden.

Vielen Dank!

 

Bildmaterial © Unsplash und Carolin Hirschfeld

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